Postkarte der Heimatschule
Eröffnung der Heimatschule Mitteldeutschland e.V. auf dem ehemaligen Heeresflugplatz Nohra. Die Heimatschule mit ihrer nationalistischen, militärischen Ausrichtung, entwickelte sich in den Folgejahren zu einem Stützpunkt der Nationalsozialisten. An ihr wurden Lehrgänge allgemeiner Art, aber auch Wehrsportlager durch den Stahlhelm durchgeführt. Mit Entwicklung des
Freiwilligen Arbeitsdienstes (FAD) ab 1931 wurde die Schule ein Zentrum für diese Form der Beschäftigung Jugendlicher. Hauptarbeiten waren Bodenverbesserungs- und Instandsetzungsarbeiten auf dem Flugplatz und der Straßen- und Wegebau. Die Belegschaftsstärke betrug bis zu 400 Mann. Jedoch wurden in Verbindung mit der "Ingenieurschule Weimar" auch versteckt Piloten für die Reichswehr ausgebildet. (Die Reichswehr begann bereits 1920 damit, wieder Piloten für Fliegerverbände auszubilden. Die dazu nötigen Anlagen wurden unter Tarnnamen, wie beispielsweise der Heimatschule, geführt.)
Vom 3.3.1933 bis zum 28. Juli 1933 wurde die Heimatschule als "Schutzhaftlager" für politische Gegner genutzt. Dieses erste "KZ" in Deutschland wurde unter anderem durch die SA bewacht. Es wird davon ausgegangen, dass ca. 260 Häftlinge das Lager durchliefen.
Nachdem seitens offizieller Stellen Bedarf am Flugplatz angemeldet wurde und der Weimarer Stadtrat 1932 den Wiederaufbau des Flugplatzes beschlossen hatte, starteten im März 1933 umfangreiche Um- und Neubauarbeiten im Bereich der Flughallen. Doch erst am 1. Oktober 1933 erfolgte die Schließung der Heimatschule als Zentrum des FAD.
Der
Flugplatz sollte Hauptübungsstelle für Thüringen werden.