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Weltoffenes Thüringen

Fliegerhorst der Luftwaffe

Letzte Änderung: 19.11.2023 18:53Uhr
Soldaten bei der Flugplatzwache; hinten links: Heimatschule
Abb. 1: Soldaten bei der Flugplatzwache; hinten links: Heimatschule
Der nach dem Versailler Vertrag stillgelegte Fliegerhorst wurde ab 1933 durch die „Fliegerlandesgruppe“ zu einem Lehrflugplatz umgebaut. Die Fliegerlandesgruppe war eingegliedert in den „Deutschen Luftsportverband“, dessen Aufgabe die militärische Fliegerausbildung war. Durch ihn sollte der enorme Pilotenbedarf der noch getarnten Luftwaffe gedeckt werden. Hinter dem 1933 von der NSDAP gegründeten Verein verbarg sich spätere Luftwaffe, deren Existenz duch den Versailler Vertrag verboten war. Nach der Offenlegung der Luftwaffe am 1. März 1935 wurde offiziell aus dem Vereinsgeführten Lehrflugplatz der „Fliegerhorst Weimar-Nohra“.

Postkarte von 1944
Abb. 2: Postkarte von 1944
In diesem Zuge wurde 1937 in Nohra-Süd eine Kasernenanlage aus dem Boden gestampft. Beide Einrichtungen wurden vorwiegend für Ausbildungszwecke genutzt. So wurden hier neben Piloten auch Funker und anderes Militär ausgebildet. Im Krieg wurden die Einrichtungen aber auch zur Auffrischung von Einheiten genutzt.
Zwischen 1944 bis 1945 waren insbesondere Flugplätze der Luftwaffe Ziel der alliierten Bombardements. Der Fliegerhorst Nohra war jedoch noch bis zum 10. April unbeschädigt. Vermutlich wurden Flugzeuge und Gebäude, darunter auch die Heimatschule, beim Einmarsch der US-Armee beschädigt und zerstört.
Am 11. April sprengte eine 19 Mann starke Truppe aus dem Fliegerhorst die Autobahnbrücke bei Nohra, um die Amerikaner aufzuhalten. Doch diese beschossen mit Panzern das Waldstück, in dem sich die Deutschen versteckten. Keiner von Ihnen überlebte. Das Grab dieser Soldaten befindet sich noch immer in besagtem Waldstück an der Autobahn.
Blick aus dem Hangar über das Flugfeld in Richtung Ettersberg
Abb. 3: Blick aus dem Hangar über das Flugfeld in Richtung Ettersberg
Anschließend übernahm die 9. Airforce der US-Armee den Flugplatz. Sie stationierte das "HQ IX Fighter Command" und die "153th Liason Squadron" (Verbindungsflieger) zur Luftraumüberwachung und ließ die zerstörten Hallen und Gebäude durch das 825. Flugplatzbaubataillon wieder Nutzbar machen. Ab 13. April konnte der Flugbetrieb wieder aufgenommen werden.
Me 262 am 8.5.1945 auf dem Fluplatz Nohra, Quelle: Orville Iverson
Abb. 4: Me 262 am 8.5.1945 auf dem Fluplatz Nohra, Quelle: Orville Iverson
Die Amerikaner flogen in den folgenden Wochen kranke Buchenwaldhäftlinge aus Nohra aus. Auch landeten mehrmals Vertreter der internationalen Presse, Kongressabgeordnete sowie Senatoren in Nohra. Sie wurden zur Besichtigung des KZ Buchenwald eingeflogen.
Am 8. Mai 1945 wurde plötzlich Luftalarm gegeben. Wenig später landete ein Düsenjäger Me 262 und eine Ju 87 in Nohra. Die Aufgeschreckten amerikanischen Soldaten staunten nicht schlecht als aus den Maschinen auch Zivilisten stiegen, die vor den russischen Truppen geflüchtet waren. [1,2]
Die Amerikaner zogen am 5. Juli 1945 ab und die 8. Gardearmee der Sowjetunion nutzte den Standort Nohra als Hauptquartier.


In Nohra stationierte Einheiten

Quellen

  1. Orville Iverson, "VE Day & Germany afterwards"
  2. Christian Möller, "Der letzte Flug der Me 262 "V555" am 8. Mai 1945" in "Luftwaffe im Focus Edition No3", 2003, Hrsg: Luftfahrtverlag-Start, S. 42-45, Bad Zwischenahn, ISBN 3-9808468-2-2