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Historisches Pressearchiv

Ein Vorbild im Opfern
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Ein Vorbild im Opfern
Ein Vorbild im Opfern
Kameraden des Reichskriegerbundes Kyffhäuser sammelten gemeinsam mit dem Luftsportverband und den Weimarer Studenten - Umzug in historischen Uniformen - Drei Segelflieger im Schlepptau über Weimar
Eine jede Reichsstraßensammlung, die bisher für das WHW. durchgeführt worden ist, brachte frohes Leben in Weimars Straßen. Selten ist aber an eine Sammlung mit so viel Frohsinn gegangen worden, ist mit so viel lustigen Einfällen ausgestaltet worden, ist mit so viel lustigen Einfällen ausgestaltet worden, wie die des vergangenen Sonnabends und Sonntags. Die Fröhlichkeit der Faschingszeit zeigte sich überall. Bunte Kostüme, groteske Gestalten zogen überall das Interesse der Weimarer auf die Sammlung. So war dafür gesorgt, daß auch diese Reichsstraßensammlung wieder ihr eigenes Gesicht erhielt.
Den festlichen Auftakt für die Sammelarbeit des Sonntags bildete ein Umzug,
der von Kameraden des Reichskriegerbundes veranstaltet wurde. Die Kameraden hatten gestern die bunten Uniformen ihrer Dienstzeit hervorgeholt, die Farbenprächtigen Waffenröcke, die schmucken Helme, die blinkenden Säbel und das glänzende Lederzeug. All die Herrlichkeiten, die man sonst nur auf dem Bilde sieh, blinkten gestern wieder im Schein der Morgensonne. Die Gedanken wanderten zurück zu den Tagen, da diese bunten Uniformen noch die Paradeplätze belebten, eine Erinnerung, die alte und junge Soldaten gleichermaßen mit Begeisterung erfüllt.
So war denn die Anteilnahme der Weimarer Bevölkerung an dem schmucken Umzug groß. Besonderen Gefallen fanden
die drei stattlichen Reiter, die den Zug eröffneten,
in den Uniformen eines Gardeulans, eines 15er Gragoners und eines Manteuffel-Dragoners. Zu Fuß folgten dann zunächst acht Kameraden in den letzten Friedensuniformen der 94er mit geschultertem Gewehr, dann eine Abteilung Artilleristen und Jäger zu Fuß, eine Abteilung verschiedener Kavallerie-Regimenter, darunter ein schmucker weißer Kürassier, Ulanen, Dragoner, Husaren und Afrikaner, sowie eine Abteilung des Garde-Regimentes. Kameraden des Weltkrieges waren dargestellt durch Träger feldgrauer uniformen mit Stahlhelm. Je ein Zug der Kyffhäuser-Kompanien Issermann, Müller-Molnar und Streitpart mit ihren Fahnen schlossen den Zug ab, der sich unter den schneidigen Klängen des Musikkorps des Flakregimentes 3 Weimar durch verschiedene Straßen der Landeshauptstadt bewegte.
In einer Ansprache betonte der Kreisführer Kaufmann, dem die Leitung der Werbeveranstaltung oblag, daß
die alten Frontsoldaten stets ein Vorbild im Opfern
gewesen sind. So sei es auch diesmal eine Selbstverständlichkeit, daß sie sich einsetzen für die Aufgaben des Führers. Nach einem dreifachen Sieg-heil wurde die Sammlung eröffnet.
Daß die Worte des Kreisführers ihre Berechtigung hatten, bewies die Einsatzbereitschaft, mit der die Kameraden vom Kyffhäuserbund die Sammlung durchführten. Kameraden bis zu 82 Jahren sammelten unermüdlich mit dem gleichen Eifer wie die jungen Kameraden des Luftsportverbandes und die des NS.-Studentenbundes. Und es ist ein besonders schöner Erfolg der alten Soldaten, daß ihre Bernsteinabzeichen reißend abgesetzt wurden.
Neben dieser Straßensammlung wurden vom Kyffhäuserbund Sondersammlungen veranstaltet, an denen der Stabsführer des Landesverbandes, Oberstleutnant Wernick, der Landesfechtmeister Laur, Kreisführer des Kreisverbandes Weimar-Stadt kam. Kaufmann, Bezirksführer Schulze-Lans, mit Kameradschaftsführer kam. Mardersteig, der Adjutant des Landesverbandsführers Heinrich, und der stellvertretende Kreisführer August Voigt teilnahmen.
Gemeinsam mit den Kameraden des Reichskriegerbundes sammelten auch am Sonntag
die Weimarer Studenten.

Wieder wurden allerlei lustige Einfälle verwirklicht, grotesk kostümierte Gestalten zeigten, daß der Jugend ein gesunder Sinn für Humor eigen ist und daß sie mit Freude und Frohsinn ihre Aufgaben bewältigt. Wieder erschienen der Leiermann, Reiter und Fanfarenbläser in Weimars Straßenbild und erregten viel Heiterkeit - Auch
der Weimarer Luftsportverband stellte sich mit besonderen Veranstaltungen in den Dienst.

Auf dem Theaterplatz lockte ein sehr schneidiges Platzkonzert des Muskkorps der Fliegerhorstkommandantur Nohra unter Leitung von Musikleiter Heber die Gebefreudigen. Viel Bewunderung erregte auch ein Segelflugzeug der Weimarer Ortsgruppe, das wie am Sonnabend auf dem Theaterplatz ausgestellt worden war. Gegen 11 Uhr vormittags erschienen über der Landeshauptstadt drei Segelflugzeuge im Schlepptau von drei Klemm-Maschinen, die im Äther ruhig ihre Bahnen zogen. Es handelte sich um einen Rhönländer und zwei Grunau-Babys, die in Erfurt gestartet waren, über Weimar eine Kurve flogen und dann über Gotha nach Erfurt zurückkehrten.
Daneben wurde in Weimar auch der Luftschutz eingesetzt, der zum Teil in den grauen Überanzügen und mit Gerätewagen in Weimars Straßen erschien, um für die Sammlung zu werben.
So waren alle an der Sammlung Beteiligten mit großem Eifer bei der Sache und trugen dazu bei, daß auch diese Reichsstraßensammlung zu einem schönen Erfolg wurde.
nm.

Bildunterschriften:

Eine lustige Gammlergruppe aus den Reihen der NS.-Studenten (Eigener Bilddienst: zwei Fotos: Röhr)

Begeistern scharen sich die Menschen um das Segelflugzeug auf dem Theaterplatz
Quelle: Weimarische Zeitung (historisch) vom 08.02.1937 | Autor/in: nm4451 Mal gelesen seit 19.11.2023