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Einweihung des Flugstützpunktes Weimar
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Einweihung des Flugstützpunktes Weimar
Einweihung des Flugstützpunktes Weimar
des Sächs.-Thür. Ver. für Luftfahrt, Sektion Thür. Staaten. Am 27. Juni fand in Weimar, dem Sitze des Ver. f. Lultverkehr Weimar, zugleich Ortsgruppe des Sächs.-Thür. Ver. f. Luftf., Sekt. Thür. Staaten, unter zahlreicher Beteilignng der Bevölkerung die feierliche Eröffnung des Flugstützpunktes Weimar statt. Die Errichtung der für drei der größten modernen Flugzeuge oder für vier bis fünf kleinere Unterkunft gewährenden Halle, hat der Deutsche Flugverband unternommen. Sie liegt zirka 20 Min. vom Mittelpunkt der Stadt Weimar entfernt an der Straße nach Jena um Weimarer Flugplatz und bildet mit den bereits dort bestehenden Anlagen ein harmonisches Ganzes. Die Ausführung der Halle ist in Holzkonstruklion durch die Firma Otto Hetzer, A.-G., Weimar, erfolgt. Eine technisch vollkommene Scheinwerfer - und Blinklichteinrichtung, gestiftet von der Firma Carl Zeiß, Jena, zeigt den Fliegern auch in der Dunkelheit den Weg zum Flugplatz. Bei dem Höhenflug am Eröffnungstage konnte sie erfolgreich in Wirksamkeit treten.
S. K. H. der Großh. von Sachsen-Weimar, Protektor der Sekt. Thür. Staaten des Sächs.-Thür, Ver. f. Luftf., sowie Ehrenpräsident des Deutschen Flugverbandes, und I. K. H. die Frau Großherzogin beehrlen die Feier durch ihre Anwesenheit.
Neben den Vertretern der staatlichen, städtischen und lokalen militärischen Behörden waren als Ehrengäste erschienen eine große Zahl der Vorstandsmitglieder unseres Vereins und seiner weitverzweigten Organisation. Vertreter benachbarter Luftfahrervereine, der Inspekteur des Militär-Luft- und -Kraftfahrwesens, Herr Generalmajor Messing, 1. Vizepräsident des Deutschen Flugverbandes, als Abordnung der Fliegertruppe die Herren: Hauptmann Grade und Leutnant von Buttlar. Auf dem Luftwege waren tags vorher eingetroffen vom Truppenübungsplatz Münster Leutnant von Eckenbrecher auf Albatros-Taube mit Leutnant Prins als Beobachtungsoffizier und von Döberilz Leutnant von Scheele auf Albatros-Doppeltaube mit Leutnant Winckler als Beobachtungsoffizier.
Die am Nachmittag im Anschluß an die Eröffnungsfeierlichkeit des Flugstützpunktes auf dem Flugplatz stattfinde Flugveranstaltung wurde von den beiden Fliegeroffizieren von Eckenbrecher und von Scheele allein bestritten, da der bis kurz vor der Feierlichkeit herrschenden ungünstigen Wetterlage halber, drei weitere Offiziersflieger von Döberitz und zwei Flieger der Fliegerschule Gotha ihre Zusagen auf dem Luftwege zu erscheinen und an dem Preisfliegen teilzunehmen, nicht zur Ausführung bringen konnten.
I. Ueberlandflug Weimar-Jena-Weimar. Leutnant von Eckenbrecher (Albatros-Taube) und Leutnant von Scheele (Albatros-Doppeltaube) flogen vom Flugplatz Weimar um den 16 km entfernten Bismarckturm bei Jena und brauchten hierzu ersterer 18 Min, 57 Sek., letzterer 25 Min, 50 Sek. Diesem Ueberlandflug schlossen sich Schauflüge in der Dauer von etwa 15-20 Min. an.
II. Höhenflug. Beim Höhenflug erreichte Leutnant von Scheele in 25 Min. die Höhe von 1100 m· (der am selben Tage neu eingesetzte Propeller funktionierte nicht zur Zufriedenheit), Leutnant von Eckenbrecher in 25 Min. die Höhe von 2200 m.
I. Ueberlandflug, 1. Erster Ehrenpreis der Stadt Weimar: eine silb. Bowle (410 M.) nebst Zusatzehrenpreis der Firma Zeiß, Jena, bestehend aus einem großen Feldstecher (Noctar) im Werte von 300 M., erhielt Leutnant von Eckenbrecher, 2. Zweiter. Ehrenpreis der Stadt Weimar: ein silb. Kühler (355 M.) nebst Zusatzehrenpreis der Firma Zeiß, Jena, bestehend aus einem Theaterglas im Werte von 125 M., erhielt Leutnant von Scheele.
II. Höhenflug, 1. Erster Ehrenpreis S. K. H. des Großherzogs, ein großes silb. Tablett, erhielt Leutnant von Eckenbrecher. 2. Zweiter Ehrenpreis des Vereins für Luftverkehr Weimar, einen kristallenen Empirecoup mit silb. Fuß (300 M.) erhielt Leutnant von Scheele.
Die beiden Beobachtungsoffiziere, Leutnant Prins im Infanterie-Regiment Nr. 83 und Leutnant Winckler im Infanterieregiment Nr. 14, erhielten jeder einen Feldstecher im Werte von 150 bezw. 130 M., ersterer gestiftet von der Firma Zeiß, Jena, letzterer von der Firma Busch, Rathenow.
Die vier Offiziere erhielten ferner eine bronzene Erinnerungs - Medaille des Deutschen Flugverbandes. Aus Anlaß der Feier wurde vom Großherzog verliehen der Großh. Sächs. Hausorden der Wachsamkeit oder vom weißen Falken, und zwar das Komturkreuz mit Stern an Generalmajor Messing; das Ritterkreuz 1. Klasse an Major z. D. Knopf; das Ritterkreuz 2. Klasse an Hauptmann Grade und Leutnant von Scheele, Leutnant von Buttlar im Jägerbataillon Nr. 11, und an Leutnant von Eckenbrecher im Dragoner-Regiment Nr. 18.

Bildunterschrift:
Flugstützpunkt Weimar

Anm.: Als Publikationsinformation wurde "DLZ 1913" angegeben. Das genaue Datum, sowie der vollständige Name der Zeitschrift ist jedoch unbekannt. Weitere bekannte Angaben: XVII. Nr. 15, Seiten 369 und 370
Quelle: Unbekannt vom 01.07.1913172 Mal gelesen seit 21.11.2023