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Wie Monika in die Tiefe gerissen wurde
Wie Monika in die Tiefe gerissen wurde
Wie Monika in die Tiefe gerissen wurde
2. Flugplatzfest: Flieger und Fallschirmspringer brachten viel Bewegung im Luftraum über Ulla

Ulla. Wohl ist Monika Mädlin nicht bei der Sache: Erstens weil sie draußen in der Botanik bei mehr als 30 Grad plötzlich in einer Art Astronautenanzug steckt, obwohl sie eben noch Sommerkleidung getragen hatte. Zweitens weil ihre Stunden auf Erden gezählt sind: In 25 Minuten wird die Arnstädterin auffahren in die Höhe, weiter hinauf als der höchste Alpengipfel ragt. Dann wird sich eine Luke öffnen im Flieger, und der junge Mann, den Monika erst eine Dreiviertelstunde zuvor kennengelernt hat, wird sie mit sich in die Tiefe reißen ...
Der Countdown läuft. "Flug 4 startet in 15 Minuten", bratzt es aus dem Lautsprecher auf der Ullaer Festwiese. Monika schluckt, eingekesselt von Hunderten Leuten, die alle die Köpfe in die Luft recken.
Mit seinem Flugplatzfest, mit Rundflügen und einer Ausstellung zur Flugplatzgeschichte stillt der Ortsverein Ulla eine Nachfrage, die offenbar immer größer wird.
Von Freitag bis Sonntag kamen 9000 Besucher. Bereits am Samstag zählte die Kasse mehr Gäste als auf dem gesamten ersten Flugplatzfest. Was nicht hieß, dass sich der Ortsverein und die Kameraden der Feuerwehr von da an zurücklehnen konnten: Schließlich hatten Vereinsvorstand Romy Monika Wolf und ihre Mitstreiter große Verantwortung auf sich geladen, deren Ausmaß erahnen konnte, wer die vielen Flugbewegungen und die Heerscharen von Fallschirmspringern sah, die am Wochenende über Ulla herab regneten.
Mit ihrem Flugplatzfest feiern die Ullaer die friedliche Nachnutzung des ehemaligen Militärgeländes. Der Ortsverein will das Großereignis im Zwei-Jahres-Rhythmus zur Tradition werden lassen.
Unterdessen lässt Monika Mädlin das Geschirr festzurren, das sie an ihren Tandempartner binden wird. Den Sprung, den sie am Bauch eines erfahrenen Springers von der Erfurter Fallschirmspringer-Kameradschaft überleben wird, ist ein Geschenk ihres Sohnes, der seiner Mutter jeden Wunsch von den Lippen abliest. Monika, so viel verrät der Sohn, habe es nicht anders gewollt. In einem unbedachten Moment als die Rede gerade zu Fallschirmspringen gekommen war, soll sie geäußert haben, "so etwas auch gerne mal erleben" zu wollen.
Flug vier ist gerade abgehoben. Mit Monika an Bord. Auf viereinhalbtausend Meter arbeitet sich die AN 28 hoch, ehe sie um zehnmal zwei Passagiere erleichtert wird. Einer davon ist Monika. Eine halbe Minute lang befindet sie sich im freien Fall, dann öffnet sich der Schirm ...
Mehr Bilder vom Flugplatzfest in unserer Diaschau unter www.tlz.de/weimar
Von Sabine Brandt

Bildunterschriften:
Guck mal, da kommen sie! Hunderte Nasen wurden am Wochenenede in Ulla in die Luft gereckt. Meistens von ganz entspannten Leuten. Die hatten die Ruhe. Kein Wunder: standen ja auch nicht vor dem Abgrund ... Fotos (4): Sabine Brandt

Trockenübung vor dem Absturz: Mit ihrem Tandempartner probt Monika Mädlin den freien Fall. Danach wurde es ernst für die Arnstädterin: Helm aufsetzen, Gurte festzurren, einsteigen, aufsteigen, abspringen. Rechts: Monika Mädlins Sohn ist stolz auf seine mutige Mutter.
Quelle: Thüringer Landeszeitung vom 23.08.2010 | Tags: Flugplatz, Flugplatzfest, Ulla2478 Mal gelesen seit 03.03.2013