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"Bernd" lag unter viel Sperrmüll versteckt

"Bernd" lag unter viel Sperrmüll versteckt
"Entführtes" Kastenbrot entdeckt: Die TLZ sprach mit einem der fünf Finder
Erfurt/Nohra. (tlz)
Um 20.12 Uhr stand am Sonntagabend schon ein Gästebucheintrag auf der Internetseite des "Flugplatz Nohra e.V", Der Absender: die Polizei Weimar. "Auf diesem Weg sei nochmals großen Dank gesagt an die Finder von Bernd", schreibt dort Polizoiobermeister Albrecht. Denn anders, als zunächst von der Erfurter Polizei gemeldet, waren es keine spielenden Kinder. die "Bernd das Brot" in einem Kellerverschlag einer stillgelegton Kaserne fanden, die einst die Sowietarmee genutzt hatte. Funf Mitglieder des Vereines konnen sich stattdessen auf die Fahnen schreiben, dass das vor fast zwei Wochen "entführte" griesgrämigo Kastenweißbrot wieder auf seinem Platz neben dem Erfurter Rathaus sein Dasein fristen darf. Einer der Finder ist der Weimarer Bauhaus-Student Florian Kleiner (21). Mit ihm sprach die TLZ.

Sind Sie ein Fan von "Bernd das Brot"?
Ich habe mir die Sendung früher schon sehr gerne angesehen. Ein kleines Exemplar von ihm steht auf meinem Schreibtisch.

Was haben Sie an diesem Sonntagnachmittag eigentlich In der verfallenen Kaserne bei Welmar-Nohra gesucht?
Wir sind ein Verein, der sich die Aufarbeitung der Geschichte des Geländes zum Ziel gesetzt hat. Wir würden gerne ein Museum in der alten Wache einrichten, in dem interessante Fundobjekte ausgestellt werden können. Am Sonntag haben wir zu fünft drei Gebäude von oben nach unten auf der Suche nach historischen Gegenständen durchkämmt ...

... und da lag "Bernd" griesgrämig In einer Ecke?
Ganz so war es nicht. Wir waren schon mit zwei Gebäuden fertig, als wir im Treppenhaus, das durch einen Holzverschlag sichtgeschützt war, einen großen Haufen Müll, Türen und anderes Gerümpel entdeckten. Doch unter dem Schuttberg glänzte ein orange-brauner Fuß einer Skulptur im Licht unserer Taschenlampen.

Wussten Sie sofort, dass es sich um das vermisste Kastenbrot handelt?
Nein. wir haben das Gerümpel ganz schnell zur Seite geräumt in der Hoffnung,. ein großes sowjetisches Uberbleibsel zu finden. Tatsächlich lag dann diese zwei Meter große Kunststofffigur vor uns.

Aber Sie wussten, dass der Ki.Ka-Griesgram gesucht wurde?
Mir persönlich war das nicht bekannt. Die anderen hatten aber davon gehört. Deshalb haben wir uns dann auch beim Zuschauertelefon des Senders gemeldet. Dort wurden wir gebeten, die Polizei zu benachrichtigen ...

... was Sie auch gleich getan haben.
Naja. wir haben schon einen Momont gezögert. Wir haben von der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) nur einmal eine offiziolle Genehmigung erbalten, das Gelände weiter durchsuchen zu können. Wir hatten Bedenken, dass wir das Gelände nach diesem öffentlichen Wirbel nicht mehr betreten dürfen. Aber wieder zudecken wollten wir "Bernd" natürlich auch nicht. Zehn Minuten später war die Polizei schon da.

Sind Sie eigentlich von der Polizei vernommen wurden?
Nein. eigentlich nicht. Die haben nur unsere Personalien aufgenommen und gefragt, ob wir wirklich von einem Verein sind.

Was denken Sie über die "Entführung", die für viel Aufregung gesorgt hat?
Es ist einfach ein Diebstahl - und Diebstahl ist nicht in Ordnung. Und dreist ist es schon, auf einem so zentralen Platz wie dem Erfurter Fischmarkt offenbar unbemerkt eine so große und schwere Figur abzuschrauben, wegzutragen und bis nach Weimar-Nohra zu fahren.


Bildunterschriften
Auf der Suche nach historischen Überbleibseln: Die Vereinsmitglieder des "Flugplatz Nohra e.V." (hier bei ihrer Gründungsversammlung) suchen auf einem alten Militärgelände in Weimar-Nohra eigentlich nach altem Gerät der einstmaligen sowjetischen Nutzer. Am Sonntag landen sie bei einer ihrer Suchaktionen "Bernd das Brot". Foto: privat

Zurück an den angestammten Platz: Nach dem Ende seiner "Entführung" weilt "Bernd" noch bei der Polizei in Erfurt. Von Mittwoch an soll er wieder neben dem Rathaus stehen. Foto: ap
Quelle: Thüringer Landeszeitung vom 03.02.2009 | Autor/in: Tobias Damm21 Mal gelesen seit 22.09.2024